Veranstaltungsreihe im Frühling: Die Folgen unseres Handelns

Illustration: Anita Kolar
Illustration: Anita Kolar

Eine theologische Einordnung

Unser Handeln hat Folgen. Zugleich werden die Zusammenhänge unseres Handelns in einer zunehmend globalisierten und digitalisierten Welt immer komplexer.

Zürich ist als ein privilegierter und zugleich vielschichtiger Standort auf besondere Weise gefordert – und die St. Anna Kapelle in profilierter Lage im Banken­ und Konsumviertel gerade mittendrin: Die Spannung verantwortlichen Handelns in einer Welt, in der die Güter ungleich verteilt sind, zeigt sich hier sehr verdichtet.

Theologen formulieren diesen Erkenntniszusammenhang als «strukturelle Sünde» gern pointiert, was biblisch in der Erzählung um einen paradiesischen Apfel verbildlicht wird: «Wir leben auf Kosten anderen Lebens, wir leben davon, dass andere für uns sterben». (Gerd Theissen, St. Anna Forum 2019). Die Strukturen unseres Daseins sind nicht durch uns selbst verursacht. Und doch tragen wir zu ihnen bei.

Wie können wir diese unmögliche Situation nutzen, statt zu resignieren? Wie kann sich Verantwortung für unser Handeln heute gestalten, aber auch für Strukturen, die unser individuelles Handeln übersteigen? Ganz konkret?

Die Frage nach unseren Gestaltungsspielräumen stellt so zugleich die Frage nach unseren Ressourcen. Genau hinzuschauen, um klar zu erkennen, wer wir sind und was wir tun können, erfordert Mut, Rückhalt, Atempausen, kurz: Eine Gemeinschaft, die gemeinsam nach Wegen sucht und sich trägt, unabhängig von Erfolg oder Scheitern.

Wir freuen uns auf neue Begegnungen, herzhafte Auseinandersetzungen und eine Mut und Hoffnung stiftende Gemeinschaft im Jahr 2020.