Planung Umbauprojekt St. Anna-Kapelle

Die Evangelische Gesellschaft des Kantons Zürich besteht seit 160 Jahren und hat seit 1991 die Form einer Stiftung mit dem Zweck, diakonische Arbeit in der Stadt Zürich zu betreiben. Sie finanziert ihre ausgezeichnet arbeitenden diakonischen Werke durch Zuwendungen, aber wesentlich auch durch Bewirtschaftung der Liegenschaften, die ihr  zu diesem Zweck von GönnerInnen anvertraut worden sind. In den letzten Jahren musste sie mehr und mehr von der Substanz leben, was sie zwingt, ihre Liegenschaften besser zu nutzen.

Die Evangelische Gesellschaft ist seit ihrem Bestehen Teil der Zürcher Landeskirche und fühlt sich in besonderer Weise dem Evangelium verpflichtet. Eine ihrer Liegenschaften, auf der heute die St. Anna-Kapelle steht, ist ihr besonders wichtig, sie hat eine lange spirituelle und diakonische Tradition. Mathilde Escher, die Gründerin der  Kapelle (Vorgängerbau), baute ein zweigeschossiges Haus. Im Erdgeschoss richtete sie ein Heim für behinderte Kinder ein und  im Obergeschoss ihre Kapelle. Auf diese Struktur greift die Evangelische Gesellschaft zurück. Die heutige Kapelle wurde vor 25 Jahren so restauriert, dass parallel eine gottesdienstliche und eine kommerzielle Nutzung möglich sein sollten. Ihr ursprünglicher Zustand wurde dabei so verändert, dass er nicht wieder herzustellen ist. Die Evangelische Gesellschaft beschloss deshalb, den Gottesdienstraum ganz neu zu gestalten, und mittels eines Zwischenbodens wiederum ins Obergeschoss zu verlegen. Damit kann die Orgel wie bisher genutzt werden, die Kanzel wird nach oben versetzt. Der Stiftung ist es überaus wichtig, an diesem für sie historischen Ort einen schönen Gottesdienstraum zu haben, der auch für Gespräche und für neue Formen der Einkehr konzipiert werden soll. Die St. Anna-Kapelle ist für die Evangelische Gesellschaft ein Stück religiöse Heimat, das muss so bleiben.

Das Erdgeschoss und neu das Untergeschoss sollen für die Finanzierung ihrer diakonischen Werke Geld abwerfen; dies betrachtet die Evangelische Gesellschaft auch als Fortführung der Tradition von Mathilde Escher.

Die Stiftung ist sehr erfreut, dass sie sich mit Denkmalpflege und Stadt Zürich einigen konnte, und dass die Gerichte die Beschwerde des Heimatschutzes abgewiesen haben. Den Vorschlag des Heimatschutzes, die Kapelle so zu belassen und in dieser Form an ein Geschäft oder an ein Restaurant zu vermieten und die Gottesdienste in ein kleines Hinterzimmer oder in den Keller zu verlegen, betrachtet sie als absurd. Man hätte dann einen Laden oder ein Restaurant mit Kanzel und Orgel und einen Meditationsraum ohne Kanzel und ohne Orgel für ein paar wenige Leute im Keller.
Die Evangelische Gesellschaft plant zu gegebener Zeit eine öffentliche Präsentation des heutigen Raumes und der entsprechenden Umbaupläne für Gottesdienstraum und Ladenlokale.

Pressestimmen zum Umbauprojekt